Traumhaft!

Marina Sailer

Kuratorin: Beate Düsterberg

Dauer der Ausstellung:

09.Februar 2025 bis Ende April 2025

Die Eröffnung fand statt am:

Sonntag den 09. Februar 2025

12:00 - 17:00 Uhr

Die Finissage fand statt am:

Feiertag, Donnerstag den 01. Mai 2025

12:00 - 16:00 Uhr

mit Lesung des Schriftstellers Frank Schablewski

Marina Sailers Bilder zeigen üppig angefüllte Innenräume oder verwunschene Wälder mit halbtransparenten Traumgestalten, meist junge Mädchen, Frauen oder Tiere.
Die Werke sind geprägt von floralen Mustern auf Stoffen und Interieur, reich verzierten Gegenständen, Lichteffekten und Glanzpunkten auf funkelnden Kronleuchtern.
Dies alles entfaltet eine Sogwirkung in diese Traumwelten, die eine rätselhafte, geheimnisvolle, teils melancholische Stimmung aufbauen.

Doch es sind keine reinen Abbildungen von Gesehenem und Geschehnissen.
Reales wird verknüpft mit Imaginärem. Die Bilder lassen die Betrachter wundern, da man versucht, das Gesehene als eins zu erfassen und in ein harmonisches Ganzes zu bringen, was durch Perspektiven und Zusammenstellung der Motive jedoch nicht auf Anhieb gelingen kann. Die hergestellten Bezüge verlangen eine intensivere Beschäftigung mit der gezeigten Szenerie. Wald trifft auf ein Kaminzimmer oder Steinskulpturen, ein Treppenhaus auf Unterwasser oder ein Sonnenblumenfeld. Nichts ist genau so abgebildet, wie es real zu sehen wäre, auch wenn man es bei flüchtiger Betrachtung zunächst vermuten könnte. Auch die gezeigten Gestalten erscheinen wie Erinnerungen oder Träume im Bild, halbtransparent, nicht greifbar ob Außen oder Innen, ob wirklich dort. Verschiedene Teile der Räume wurden also zusammengesetzt oder Gestalt und Ort passen in sich genau nicht ganz zusammen.
Diese Wirkung wird durch Marina Sailers Malweise verstärkt. Auf der einen Seite ist ein hoher Detailgrad erkennbar, alles wirkt wohl platziert und festgehalten, die Malerei fast wie eine Fotografie. Doch schaut man genau hin, kann das Auge jedes einzelne Detail doch nicht greifen. Alles wirkt dann doch wie verschwommen, unscharf wie im Traum und irgendwie entfernt, da der Abstraktionsgrad der Malerei an vielen Stellen höher ist, als in der Gesamtwirkung zunächst sichtbar.
Die Betrachter sehen die Phantasiereisen der Künstlerin, ihre Emotionalität bezogen auf Erinnerungen, Erlebnisse und ihre Gedankenwelt. Dass sie Inspiration aus der Kunst der Romantik zieht, ist unverkennbar, doch schafft sie es gekonnt, diese in die Moderne zu ziehen, sodass beides gleichwertig nebeneinander existiert und beide Aspekte immer wieder durchschimmern.

Die neuesten Werke sind eine Weiterentwicklung und regelrechte Neuinterpretation ihrer Darstellungsart. Weiter entfernt vom Abbilden als je zuvor und doch intensiv und klar. Mehr Kontraste und Entfremdung bringen die Bilder zu einer ganz eigenen Handschrift, die die surrealen Szenerien in einem stimmigen Gleichgewicht zur Realität stehen lassen.

Impressionen der Ausstellung: