Andrea Noeske-Porada

Über die Künstlerin

Geboren in Wiesbaden

  • 1983 2. Juristisches Staatsexamen

  • 2002 autodidaktische künstlerische Neuorientierung

  • 2008-10 Ausbildung zur zertifizierten Filzdesignerin

  • Seit 2008 Studium der Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Joh. Gutenberg-Universität in Mainz

  • 2010-19 Internationale Dozententätigkeit in
    3D Techniken und Faltungen in Papier und Textil

  • 2013-16 Studium Zeichnung, Malerei und Skulptur an der Europäischen Kunstakademie in Trier

  • 2023 Mitbegründerin „Du kunnst es“
    - partizipative Kunst im öffentlichen Raum

  • Lebt und arbeitet als freischaffende Objekt- und Installationskünstlerin in Wiesbaden

Geometrische Formen, die zu ganzen Räumen und graphischen Zeichnung werden sind für mich sowohl Thema, als auch Inspiration.

Faltungen sind eben solche Formen, die durch einen Falz so miteinander verbunden sind, dass sie sowohl einen Raum erzeugen als auch die so entstandenen Räume miteinander verbinden. Die einzelnen Formen kommunizieren dabei derart miteinander, dass schon eine leichte Veränderung eines Formelements unmittelbare Auswirkungen auf die Gesamterscheinung hat. Die entstandenen Räume sind veränderlich, können verdreht oder geöffnet werden. Sie vereinen sich in anderen Räumen oder lösen sich im Grenzenlosen auf. So erweitern sie auch im übertragenen Sinn Sicht- und Denkweisen.

Ich bevorzuge Materialien, die mir Freiraum für intuitives Arbeiten und dem Ergebnis Bewegungsspielraum lassen: Textilien, Fasern, Papiere und Kartonagen, Folien, auch Drähte, Schnüre und Seile. Zuweilen nutze ich auch den Ausstellungsraum selbst.

Die Arbeiten aus gefundenen Materialien sind aus einer spontanen Wahrnehmung des Materials und seinem Ausdruckspotential entstanden. Das Gesehene wird losgelöst von seiner gewohnten Bedeutung, als etwas anderes wahrgenommen und diese Wahrnehmung durch die Bearbeitung sichtbar gemacht.

Die Objekt- und Installationskünstlerin Andrea Noeske-Porada arbeitet vorwiegend mit Textil und Filz, aus denen sie geometrische Gebilde schafft. Die vermeintlichen Faltungen sind dabei nicht immer durch eben diese entstanden, sondern durch gekonnt konstruierte Räume, die sie erschafft oder Strukturen in sich selbst verhakt, sodass mit der optischen Wahrnehmung gespielt wird. Ein spannender Kontrast entsteht aus den harten Kantenlinien und der Starrheit geometrischer Formen im Gegensatz zum textilen Medium. Die Materialien transformiert Noeske-Porada dabei gerne so, dass sie als etwas anderes wahrgenommen werden und losgelöst von ihrer gewohnten Bedeutung. Plastiktüten werden z.B. zu amorphen Strukturen, Stofftaschentücher zu klaren Kuben, der gesamte Kontext wird verschoben auf das eigentliche Thema, das festgehalten werden soll. So regt die Arbeit „Düstere Tage“ zum Nachdenken an. Die wiederverwendeten geschwärzten Taschentücher stehen synonym für je eine Ortskraft deutscher Behörden in Afghanistan die im August 2021 evakuiert wurde. Die Bedeutung entfaltet sich in der Nutzung des entfremdeten Materials und in der gleichzeitigen Verbildlichung des Geschehens.

Bei uns präsentiert 2024 in der Ausstellung “Entfaltung”