Schloss Reuschenberg

Der Name des Schlosses bezieht sich auf das Adelsgeschlecht derer von Reuschenberg.

Daraus entstand auch der Name des in der Nähe gelegenen Ortes Reuschenberg.

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Geschichte

über Schloss Reuschenberg

Urkundlich wird der Hof der Ritter von Selinchein schon 1284 und 1288 erwähnt. Spätere Urkunden aus dem Jahre 1405 berichten vom Hoyve zu Selickhem. Pachturkunden weisen den Besitz als Hof zu Seligheim im Kirchspiel von Nuysse aus. Raubzüge, Niederbrennungen und Zerstörungen der Jahre 1582–1587, die den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges nicht nachstanden, legten auch den Besitz Wilhelm II. von Reuschenberg in Schutt und Asche. Von diesem Unglück haben sich die Herren von Reuschenberg zu Selikum nicht mehr erholt. Wegen ihrer großen Verschuldung hat die Familie das Haus Selikum 1699 räumen müssen. Nach der Zwangsversteigerung blieb der letzte der Reuschenberg auf Selikum verschollen. Über den Wiederaufbau liegen keine Urkunden vor.

Schriftstücke aus dem Jahre 1615 sagen aus, dass Haus und Hof von einem Weiher umgeben sind. Haus Selikum und die dazugehörigen Liegenschaften waren dann im Besitz von qualifizierten juristischen Verwaltungs- und Kameralbeamten mit den Familiennamen Salm, Lambertz, Zehman und 99 Jahre im Besitz der Familie Brauman.

Landesrentmeister und Hofkammerrat Arnold von Braumann ertrank 1814 in der Erft, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Seine Schwestern verkauften 1837 Haus und Gut Selikum an den westfälischen Freiherrn Carl von Boeselager. Als Erinnerung an das frühere Herrenhaus existiert nur noch der Stein mit dem Wappen der Familie Reuschenberg mit der Jahreszahl 1634, der an der rückwärtigen Hausseite des jetzigen Gebäudes eingemauert war und sich zurzeit an der rechten Seite in der Eingangshalle des Schlosses befindet.

Freiherr Carl von Boeselager hat 1847 mit großen Umbauten am Haus Selikum begonnen. Der alte Wirtschaftshof innerhalb der Gräben ist dabei ganz abgerissen worden. Stattdessen wurde vor dem Außengraben ein neuer Gutshof erbaut. Ober der Haustür seines Wohnhauses ist heute noch ein Stein mit dem Wappen der Boeselager, den beiden gekreuzten Schaufeln, eingelassen. Äußerlich völlig verändert worden ist auch das Herrenhaus.

1912 verkaufte Freiherr Dietrich von Boeselager Haus und Gut zu Selikum mitsamt der Kapelle St. Cornelius für 1.100.000 Mark an die Stadt Neuss. Freiherr von Boeselager (geb. 1867) starb 1942 in Locarno. Seine Ehefrau, Gräfin von Bocholtz-Asseburg, starb 1920. Die Ehe war kinderlos.

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